Amtsgericht Neu-Ulm
25.04.2024

Lichtdenkmal am Münchner Justizpalast für Frauen im Widerstand / Aktion mit Bayerns Justizminister Georg Eisenreich und J.E.W.S.-Vorstand Terry Swartzberg / Projektion von Portraits auf den Münchner Justizpalast / Bayerns Justizminister Eisenreich: "Mit ihrem Mut und ihrer Zivilcourage sind diese Frauen uns allen ein Vorbild."

Sophie Scholl steht synonym für den weiblichen Widerstand gegen den NS-Terror. Weniger bekannt sind die vielen weiteren mutigen Frauen, die Wider-stand gegen den Nationalsozialismus geleistet und für Freiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit gekämpft haben. Die bayerische Justiz setzte gestern (24. April) achtzehn dieser Kämpferinnen für demokratische Werte gemeinsam mit dem Verein J.E.W.S. (Jews Engaged With Society) ein Lichtdenkmal auf der Südfassade des Münchner Justizpalasts.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: "Mit ihrem Mut und ihrer Zivilcourage sind diese Frauen uns allen ein Vorbild. Die Gesichter mahnen uns, Hass, Ausgrenzung und antidemokratisches Handeln konsequent zu bekämpfen."

J.E.W.S.-Vorstand Terry Swartzberg: "Uns besonders wichtig und inspirierend ist unsere enge Zusammenarbeit mit den Schulen in München. Durch die Workshops mit ihnen sind eine Reihe von kreativen Beiträgen entstanden, mit denen diese jungen Menschen ihre Betroffenheit und Bewunderung der Widerstandskämpferinnen zum Ausdruck bringen."

Persönlichkeiten wie die Vorsitzende der Weiße-Rose-Stiftung, Dr. Hildegard Kronawitter, und Schülerinnen aus München gaben Einblicke in die Schicksale und Lebenswege der Widerstandskämpferinnen. Die Veranstaltung gibt den Auftakt für entsprechende Projekte an Münchner Schulen. Die Ergebnisse werden noch in diesem Sommer im Münchner Justizpalast vorgestellt. Eisenreich: "Wir in Deutschland tragen eine besondere historische Verantwortung. Deshalb ist es wichtig, sich bereits in jungen Jahren mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Ich freue mich auf viele engagierte und kreative Beiträge der Münchner Schülerinnen und Schüler."

Gezeigt wurden die Portraits folgender Widerstandskämpferinnen:

Ellen Ammann

Anita Augspurg

Lotte Branz

Liselotte Dreyfeldt-Hein

Centa Herker-Beimler

Emma Hutzelmann

Dr. Elisabeth Kohn

Traute Lafrenz

Ella Lingens

Margot Linsert

Erika Mann

Martina Partsch

Antonie Pfülf

Liselotte Fürst Ramdohr

Sophie Scholl

Marie-Luise Schultze-Jahn

Magdalena Schwarz

Dr. Elise Sonnemann

Hintergrund:

Das Projekt setzt die Veranstaltungsreihe "Faces for the Names" fort. Bereits im März 2023 hatte Terry Swartzberg mit Portraits von NS-Justizopfern an die Fassade des Justizpalasts projiziert und ein Schülerprojekt initiiert.

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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