Bayerns Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk appelliert an die Wirtschaft: "Wir brauchen bessere Angebote für ältere Menschen - im Interesse der Senioren, aber auch im eigenen Interesse der Wirtschaft!"
Bayerns Justiz- und Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk hat heute auf dem Seniorentag in München an die Verantwortung der Wirtschaft appelliert, gezielter auf die Bedürfnisse älterer Menschen einzugehen. "Hierzu brauchen wir grundsätzlich kein spezielles Verbraucherrecht für Senioren", sagte Merk. "Die Wirtschaft ist gut beraten, selbst zu erkennen, welche Marktmacht unsere Senioren darstellen und ihnen passgenaue, altersentsprechende Angebote zu liefern!"
In vielen Bereichen stelle sich die Wirtschaft zwar bereits auf die Bedürfnisse älterer Verbraucher ein. "Leider müssen wir aber auch feststellen, dass Produkte und Dienstleistungen oft nicht so angeboten werden, dass sie den Bedürfnissen und Erwartungen von Senioren entsprechen", so Merk. "Beispielsweise sind bestimmte Finanzprodukte aufgrund ihres langen Anlagezeitraums und des erheblichen Risikos, das im Alter nicht mehr kompensiert werden kann, für die meisten Senioren ungeeignet (z. B. geschlossene Fonds). Trotzdem werden derartige Finanzprodukte der älteren Generation empfohlen." Außerdem schaffe die zunehmende Verlagerung der Kundenkommunikation auf elektronische Medien gerade für ältere Menschen, die oft weniger technisch versiert seien, unüberwindbare Hürden. Hinzu komme ein "Marktversagen", wenn bestimmte Dienstleistungen älteren Menschen verweigert werden. "Beispiel: Viele Mietwagenunternehmen schließen eine Vermietung an Kunden ab 75 Jahren einfach aus." Spezielle "Seniorenangebote" und ?Seniorenprodukte? hielten nicht immer, was sie versprächen, so z. B., Unfallversicherungen für Senioren, die jedoch paradoxerweise zahlreiche alterstypische Unfallrisiken ausschließen. "Hier ist schon im wirtschaftlichen Interesse ein klares Umdenken gefordert", so Merk. "Von dem Nutzen, den eine Gesellschaft durch die Lebenserfahrung und die Lebensleistung der älteren Generation gewinnt, ganz zu schweigen."
Der Seniorentag in München wird von Staatsministerin Dr. Beate Merk gemeinsam mit ihrer Kollegin Christine Haderthauer veranstaltet.
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… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?