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Generalstaatsanwaltschaft Bamberg

Pressemitteilung 28/2025 vom 19.12.2025

Durchsuchungsaktion wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und weiterer Straftaten in mehreren Bundesländern

Bamberg/München. Seit September 2024 werden vom Kommissariat 122 des Polizeipräsidiums München und der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in über 100 Fällen intensive Ermittlungen u.a. wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs geführt.

Die Täter täuschten vor, für ein weltweit tätiges Leasing- bzw. Autoverleihunternehmen tätig zu sein. Auf verschiedenen Wegen traten sie überwiegend mit Autohäusern in Kontakt und boten diesen Fahrzeuge zum Kauf an. Dazu wurden u.a. Internetseiten und für den Verkauf notwendige Dokumente und Urkunden gefälscht. Nach der Kaufabwicklung und Überweisung der Geldbeträge an die Täter erfolgte keine Fahrzeugübergabe. Zahlreiche Anzeigen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie einzelne Anzeigen aus dem europäischen Ausland wurden im Rahmen der Ermittlungen zentral durch das Kommissariat 122 in München bearbeitet.

Der bislang registrierte Vermögensschaden beläuft sich auf über 3,2 Millionen Euro. Darüber hinaus konnte ein Vermögensschaden in Höhe von etwa 720.000 Euro durch präventives polizeiliches Eingreifen in einigen Fällen rechtzeitig verhindert werden.

Zwischen Montag, 15.12.2025, und Mittwoch, 17.12.2025, fanden in, Berlin, in Saarbrücken, im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen, im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen und im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg an insgesamt acht Objekten Durchsuchungen unter Beteiligung von insgesamt knapp 90 Einsatzkräften, zum Teil mit Unterstützung durch Spezialeinheiten, statt. Hierbei konnten umfangreiche Beweismittel wie Computer, Handys und sonstige Datenträger sichergestellt und Vermögensgegenstände wie eine hochwertige Armbanduhr sowie eine Hardware-Wallet beschlagnahmt werden. Darüber hinaus konnten bei einem Beschuldigten Falschgeld sowie Ausstattung zur Herstellung von Betäubungsmitteln aufgefunden werden.

Da die Tatverdächtigen den Ermittlungserkenntnissen zufolge über hohes IT-Fachwissen und über entsprechend hochwertiges Equipment verfügten, stand für den Einsatz die Sicherung der digitalen Spuren im Vordergrund. Für eine schnelle Datensicherung vor Ort wurde das mobile Forensik-Labor des Polizeipräsidiums München hinzugezogen. Einige Datenträger konnten so bereits vor Ort nach kurzer Zeit entsperrt werden.

Die Durchsuchungsmaßnahmen richteten sich gegen fünf Tatverdächtige. Gegen vier davon bestand bereits vor Beginn der Durchsuchungsaktion ein Haftbefehl. Der Haftbefehl gegen einen der Beschuldigten konnte nach seiner vorläufigen Festnahme aufgrund bei der Durchsuchung erlangter Erkenntnisse wieder aufgehoben werden. Die Ermittlungen dauern aber auch gegen diesen Beschuldigten weiter an.

Bei den von den Maßnahmen betroffenen Tatverdächtigen handelt es sich um:

  • 20-jähriger Deutsch-Italiener mit Wohnsitz in Saarbrücken (Haftbefehl),
  • 24-jähriger Deutscher mit Wohnsitz in Baden-Württemberg (Haftbefehl aufgehoben),
  • 28-jähriger Deutscher mit Wohnsitz in Berlin,
  • 42-jähriger Deutscher mit Wohnsitz in Berlin (Haftbefehl),
  • 39-jähriger Deutscher mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen (Haftbefehl).

Die Ermittlungen zu weiteren Tatbeteiligten dauern noch an.